Zurück ins Leben! Aber wie?

Selbsthilfe geht weiter – Ausblick

Seit Mai zeichnen sich Lockerungen ab, die regional sehr unterschiedlich sind. Selbsthilfekontaktstellen öffnen wieder für persönliche Beratungen unter Einhaltung von Hygienemaßnahmen. Selbsthilfegruppen bereiten sich auf die Wiederaufnahme ihrer Gruppentreffen vor und entwerfen Empfehlungen dafür.

Welche Formen des persönlichen und digitalen Austauschs für einzelne Gruppen geeignet sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Teilnehmende mit chronischen körperlichen Erkrankungen (zu denen auch Lungenerkrankungen wie COPD, Lungenemphysem, Lungenkrebs etc. zählen) oder Behinderungen, die zur sogenannten Risikogruppe gehören, müssen sich in besonderer Weise vor einer Infektion schützen.

Die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen, NAKOS, veröffentlicht auf ihrer Internetseite www.nakos.de unter anderem Empfehlungen für den virtuellen Austausch wie auch für die Wiederaufnahme persönlicher Treffen.

Erste Konzepte von Selbsthilfekontaktstellen

Bundesweit haben Selbsthilfekontaktstellen und Selbsthilfeorganisationen Empfehlungen erarbeitet, wie in Zukunft Gruppentreffen möglichst sicher durchgeführt werden können. Zu beachten ist, dass die Möglichkeiten von Gruppentreffen von verschiedenen Faktoren abhängen: den Vorgaben der zuständigen Behörden sowie der Vermieter der Gruppenräume, den räumlichen Gegebenheiten und natürlich dem Personenkreis der Gruppenteilnehmenden.

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…eine neue Form der Begrüßung? Kreativität ist jetzt gefragt.

Häufig ist eine maximale Teilnehmerzahl durch die Behörden vorgegeben oder zu empfehlen, um einen Mindestabstand zu gewährleisten. Einige Gruppen haben sich daher aufgeteilt und führen mehrere Treffen durch.

Exemplarisch werden auf der Internetseite auf besonders umfangreiche Konzepte hingewiesen, die zur Orientierung für Selbsthilfegruppen dienen, wie z. B.:

  • Hygienevorschläge für Gruppentreffen der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen in Schwaben (Augsburg)
  • Empfehlungen für ein Corona-Schutzkonzept des Dachverbands der Berliner Selbsthilfe-Kontaktstellen
  • Empfehlungen für Selbsthilfegruppentreffen während der Corona-Pandemie vom Selbsthilfebüro Korn

Auszug der Vorschläge des Selbsthilfebüro Niedersachsen:

  • Abstand halten, keine körperlichen Berührungen
  • Hygieneregeln beachten
  • Lüften hilft
  • Maske tragen
  • Teilnehmerlisten
  • Zuständigkeiten/Verantwortlichkeiten regeln
  • Reden hilft und keine Panik

Die Inhalte der Empfehlungen finden Sie auf www.nakos.de/aktuelles/corona.

Umfrage

Die NAKOS und das Gesunde-Städte-Netzwerk haben eine Umfrage „Zurück ins Leben! Aber wie?“ begonnen, wie Menschen mit erhöhtem Schutzbedarf wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und Selbsthilfegruppen ihre Arbeit aufnehmen können.

Erste Ergebnisse der Umfrage finden Sie ebenfalls auf den Internetseiten der NAKOS.

Digitaler Austausch statt Gruppentreffen

Videokonferenzen:
Etliche Selbsthilfegruppen tauschen sich über Videokonferenzen aus, solange persönliche Treffen nicht möglich sind. Häufig gibt es Fragen, wie der virtuelle Austausch per Videokonferenz einfach und zugleich sicher möglich ist.

Häufig genutzte Anwendungen sind Zoom und Skype. Beide Anwendungen haben Mängel, was den Datenschutz anbelangt. Als datenschutzfreundlichere Alternative wird Jitsi Meet empfohlen. Jitsi Meet ist kostenfrei und wird direkt vom Browser, also ohne Download eines Programms genutzt.            

Telefonkonferenzen:
Auch Telefonkonferenzen werden als Alternative genutzt. Es gibt verschiedene Anbieter für Telefonkonferenzen. Diese unterscheiden sich unter anderem nach Kosten, Registrierung und Funktionen. Viele Selbsthilfegruppen testen nach Recherche von NAKOS gerade verschiedene Anbieter aus. Empfehlungen sind noch schwer zu geben. Aufgrund des unkomplizierten Anmeldeverfahrens entscheiden sich mehrere Gruppen für den Anbieter www.meebl.de.

Weitere Tipps für den digitalen Austausch:

Arbeitshilfe für die Planung und Organisation von virtuellen Treffen von Selbsthilfegruppen des Paritätischen Gesamtverbandes unter www.der-paritaetische.de.

Internetbasierte Kommunikation in der Corona-Krise der BAG Selbsthilfe unter www.bag-selbsthilfe.de.

Liste verschiedener Digitalplattformen des Selbsthilfezentrums München unter www.shz-muenchen.de.

Technik-Tipps für Homeoffice des Verein Digitalcourage auf www.digitalcourage.de.

Kontakt
NAKOS Nationale Kontakt- und Informationsstelle
zur Anregung und Unterstützung
von Selbsthilfegruppen
Otto-Suhr-Allee 115, 10585 Berlin
Telefon 030 – 31 01 89 80
Telefax 030 – 31 01 89 70
selbsthilfe@nakos.de
www.nakos.de

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Servicetelefon NAKOS 030 31 01 89 60:
Dienstag 10-14 Uhr
Mittwoch 10-14 Uhr
Donnerstag 14-17 Uhr
Freitag 10-14 Uhr


Quelle/Auszug:
NAKOS, www.nakos.de, Stand 5. Juni 2020

Bildnachweis:
Hector Pertuz, Ljupco Smokovski – AdobeStock

Redaktion:
Sabine Habicht, Redaktionsleitung Patienten-Bibliothek

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Der Beitrag wurde in der Sommerausgabe 2020 der Patienten-Bibliothek – Atemwege und Lunge veröffentlicht.

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