…die verborgene Volkskrankheit

Schlafapnoe in Deutschland

Etwas mehr als 1 Million Menschen in Deutschland1 werden aktuell bereits auf Schlafapnoe, eine schlafbezogene Atmungsstörung, die im Extremfall zu über einminütigen Atmungsaussetzern im Schlaf führt, behandelt. Die Dunkelziffer der Betroffenen geht weit über die in Therapie befindlichen Personen hinaus – und das hat Folgen.

Wie eine im August 2020 in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Somnologie veröffentlichte Studie belegt, haben Patienten, die an einer Schlafapnoe erkrankt sind und diese mit einer positiven Atemdrucktherapie (PAP) behandeln, bereits nach vier Jahren ein 25% geringeres Sterblichkeitsrisiko² als Betroffene, die sich der Erkrankung nicht bewusst sind oder diese unbehandelt lassen.

Zudem zeigt die Studie, dass Patienten vor dem Beginn der PAP-Therapie eine höhere und nach der Therapie ab dem zweiten Jahr eine niedrigere Krankenhausaufenthaltsrate aufweisen. Darüber hinaus war in der PAP-Therapiegruppe die durchschnittliche Verweildauer pro Krankenhausaufenthalt kürzer, was ebenfalls auf einen verbesserten Allgemeinzustand der behandelten Patienten hinweist.

Diese Studienergebnisse sollten ein Weckruf für unsere Gesellschaft sein, die Atemaussetzer im Schlaf sehr viel ernster zu nehmen und ihnen die entsprechende Aufmerksamkeit zu schenken. Ein Drittel der bundesdeutschen Bevölkerung ist mehr oder weniger stark betroffen und damit einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Die Auswirkungen für jeden Einzelnen können bis hin zu einer massiven Einschränkung der Lebensqualität und im schlimmsten Fall zum Tode führen.

Bewusstsein schaffen, Symptome erkennen

Dass Schlafapnoe weltweit gesehen ein riesiges Gesundheitsrisiko darstellt, sieht man auch daran, dass neue Smartphone-Modelle verschiedener Hersteller wie Apple oder Withings eine Schlafapnoe-Warnung in ihren Fitness- und Gesundheits-Apps integrieren oder planen dies zu tun.

Aber auch ohne digitale Helfer lässt sich die Krankheit anhand der Symptome identifizieren. Ständige Müdigkeit, eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit, morgendliche Kopfschmerzen, Depressionen aber auch Antriebslosigkeit oder Vergesslichkeit können neben den meist von Partnern in der Nacht beobachteten Atmungsaussetzern auf eine Unterversorgung der Betroffenen mit Sauerstoff hinweisen.

Bestätigt wird der Anfangsverdacht durch die Untersuchung in einem Schlaflabor, in der das Schlafverhalten detailliert kontrolliert und analysiert wird, so dass Unregelmäßigkeiten objektiv festgestellt werden können.

Für eine erste Selbstdiagnose empfiehlt ResMed* einen Schlafapnoe-Test auf Basis des anerkannten sog. STOPP-Bang Fragebogens in Form eines Quiz siehe www.resmed.de/patienten/schlafapnoe/untersuchung-und-diagnose-schlafapnoe/.

*ResMed ist Vorreiter in der Entwicklung innovativer und digitaler Lösungen für die Schlaf- und Beatmungstherapie vor allem im außerklinischen Einsatz.

Der nächste Schritt sollte dann der Arzt des Vertrauens sein, der den Patienten den weiteren Weg zur Diagnose und Therapie aufweisen kann. Eine Früherkennung der Schlafapnoe mit anschließender Therapie durch den Einsatz eines PAP-Therapiegeräts oder durch eine Unterkieferprotrusionsschiene verhindert oft schwere Verläufe der Erkrankung.

[1] Benjafield AV, Ayas NT, Eastwood PR, Heinzer R, Ip MSM, Morrell MJ, Nunez CM, Patel SR, Penzel T, Pépin JL, Peppard PE, Sinha S, Tufik S, Valentine K, Malhotra A. Estimation of the global prevalence and burden of obstructive sleep apnoea: a literature-based analysis. Lancet Respir Med. 2019 Aug;7(8):687-698. doi: 10.1016/S2213-2600(19)30198-5. Epub 2019 Jul 9. PMID: 31300334; PMCID: PMC7007763.

[2] Woehrle, H., Schoebel, C., Oldenburg, O. et al. Low long-term mortality in patients with sleep apnoea and positive airway pressure therapy: analysis of a large German healthcare database. Somnologie 24, 151–158 (2020). https://doi.org/10.1007/s11818-020-00259-4


Bildnachweis:
ResMed
AdobeStock – insta_photos

Text:
ResMed – allisonpr.com


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Dieser Beitrag wurde in der Winterausgabe 2020 der Patienten-Bibliothek – Atemwege und Lunge veröffentlicht.


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