Komunikation zwischen Arzt und Patient

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Im Gespräch mit Kongresspräsident Professor Dr. Gernot Rohde, Leiter des Schwerpunktes Pneumologie/Allergologie der Medizinischen Klinik 1, Universitätsklinikum Frankfurt, Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie, Allergologie, Infektiologie und Schlafmedizin, erfahren wir mehr über aktuell in der Diskussion befindliche Themen – in Anlehnung an den nächsten wissenschaftlichen Pneumologiekongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP).

In einer kleinen Serie veröffentlichen wir ab jetzt täglich jeweils eine aktuelle Fragestellung, beantwortet von Professor Rohde. Morgen erfahren Sie mehr über „Prognostisch relevante Fortschritte bei COPD“.

„Kommunikation und Kooperation sind wesentliche Voraussetzungen für das Funktionieren unseres Gesundheitssystems und einer effektiven und personalisierten Patientenversorgung“, haben Sie vor einiger Zeit formuliert.

Wie kann auch der Patient zum Gelingen beitragen?

Natürlich liegt es in erster Linie in der Verantwortung eines jeden Arztes mit seinen Patienten so zu kommunizieren, dass möglichst alle medizinisch relevanten Informationen in die Diagnostik einbezogen werden können. Für Patienten selbst ist es kaum möglich zu differenzieren, welche Informationen wirklich wichtig oder unwichtig sind und möglicherweise sogar zu einer Therapieänderung führen können.

Für ganz entscheidend halte ich allerdings die Vorbereitung eines jeden Patienten vor dem Arztbesuch. Sehr häufig erlebe ich, dass Patienten sich in ihrer Beschwerdeschilderung nur auf ein einziges „vermeintliches“ Hauptsymptom fokussieren.

Patienten sollten jedoch möglichst ganz ungefiltert und direkt beschreiben, worin ihre Probleme – die in aller Regel sehr komplex sind – bestehen. Patienten mit einer chronischen Lungenerkrankung beispielsweise haben in aller Regel nicht nur Luftnot, wenn sie Treppen steigen, sondern möglicherweise auch Husten mit Auswurf, ein Druckgefühl im Brustkorb oder nochmals andere Beschwerden.

Ebenso können Symptome, die zwar vorhanden sind, beim Patienten aber nicht im Vordergrund stehen, da sie ihn nicht so sehr plagen, dennoch möglicherweise bedeutsam sein und wichtige Hinweise für eine zusätzliche Diagnostik liefern. Um all dies zu erkennen, benötigt der behandelnde Arzt Informationen über die vorliegenden Beschwerden in ihrer gesamten Breite.

Hilfreich ist es daher, wenn Patienten zur Vorbereitung auf den Arzttermin bereits zu Hause noch einmal ganz bewusst reflektieren, welche Symptome insgesamt vorliegen, diese schriftlich formulieren und die Notizen mit zum Gesprächstermin nehmen.


Hier finden Sie mehr zum nächsten Pneumologiekongress.
Aktuelle Informationen finden Sie auch auf den Seiten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP).


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Der Gesamtbeitrag wurde in der Frühjahrsausgabe der Patienten-Bibliothek – Atemwege und Lunge veröffentlicht.

Bildnachweis:
Professor Dr. Gernot Rohde
didesign – Fotolia.com

Interview/Text:
Sabine Habicht, Redaktionsleitung Patienten-Bibliothek



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