Verbesserung der Überlebensprognose

Rauchstopp hat prognostische Relevanz

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Im Gespräch mit Kongresspräsident Professor Dr. Gernot Rohde, Leiter des Schwerpunktes Pneumologie/Allergologie der Medizinischen Klinik 1, Universitätsklinikum Frankfurt, Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie, Allergologie, Infektiologie und Schlafmedizin, erfahren wir mehr über aktuell in der Diskussion befindliche Themen – in Anlehnung an den nächsten wissenschaftlichen Pneumologiekongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP).

In einer kleinen Serie veröffentlichen wir täglich jeweils eine aktuelle Fragestellung, beantwortet von Professor Rohde. Morgen erfahren Sie mehr über „Inhalationstherapie“.

Ein Symposium wird mit den prognostisch relevanten Fortschritten in der Pneumologie befassen. Können Sie uns zur Verdeutlichung einige Beispiele in Bezug auf chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen aufzeigen?

Entwicklungen in der Medizin sind zunächst die Voraussetzung sind, um prognostisch relevante Fortschritte zu ermöglichen. Eine bessere Lebensqualität der Patienten, aber vor allen Dingen eine längere Lebenszeit bei guter Lebensqualität stehen als Ziele dabei im Vordergrund.

Bei der chronisch obstruktiven Atemwegserkrankung COPD nimmt mit jedem weiteren Stadium die Schwere im Verlauf der Erkrankung zu. Vor allem in höheren Stadien ist die Lebenserwartung beeinträchtig.

Die Vermeidung von sog. Exazerbationen, akuten Anfällen spielt im Hinblick auf die prognostische Relevanz daher eine wichtige Rolle. Eine Vielzahl von medikamentösen und auch nicht-medikamentösen Maßnahmen steht zur Verminderung des Risikos einer Exazerbation zur Verfügung. Beispielsweise zählen dazu die inhalative Medikation, ebenso wie die Rehabilitation und die Physiotherapie, aber auch endoskopische Verfahren der Lunge und Beatmungsverfahren. Ein breites Feld möglicher therapeutischer Optionen.    

Allerdings sollte eine Maßnahme aufgrund ihrer prognostischen Relevanz und Minimierung von Exazerbationen ganz besonders hervorzuheben ist: die Rauchentwöhnung.

Aktuelle Studien dokumentieren, dass Raucher, die über das 40. Lebensjahr hinaus weiterrauchen, etwa eine Dekade, also ein Jahrzehnt ihres Lebens verlieren. Mit jedem weiteren Raucherjahr muss mit einer reduzierten Lebenszeit von etwa drei Monaten gerechnet werden.

Dramatische Zahlen, die jedoch unmissverständlich vor Augen führen, welche Bedeutung einer Raucherentwöhnung für eine Verbesserung der Überlebensprognose zukommt.  


Hier finden Sie mehr zum nächsten Pneumologiekongress.
Aktuelle Informationen finden Sie auch auf den Seiten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP).


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Der Gesamtbeitrag wurde in der Frühjahrsausgabe 2020 der Patienten-Bibliothek – Atemwege und Lunge veröffentlicht.

Bildnachweis:
Professor Dr. Gernot Rohde
Thomas Reimer – AdobeStock

Interview/Text:
Sabine Habicht, Redaktionsleitung Patienten-Bibliothek


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