Omega-3-Fettsäuren …bei COPD

Positive Wirkungen von Omega-3-Fettsäuren

Eine wesentliche Begleiterscheinung der COPD-Erkrankung ist die dauerhafte Entzündung und Verengung der Atemwege. Bekannt ist auch, dass eine Vermeidung von Exazerbationen, die an erster Stelle durch virale Infekte der Atemwege ausgelöst werden, sich positiv auf den Krankheitsverlauf und die Lebenserwartung auswirkt.

Ernährungsinterventionen greifen deshalb den entzündungshemmenden und immununterstützenden Charakter mancher Nährstoffe auf. Dazu zählen die Omega-3-Fettsäuren.

Lebensnotwendige Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren gehören zu den wertvollen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren und sind essenziell, also lebensnotwendig. Sie können vom Körper nicht selbst hergestellt werden und müssen über die Nahrung aufgenommen werden.

Der menschliche Organismus benötigt Omega-3-Fettsäuren für verschiedenste Aufgaben. Sie sind z. B. an der Herstellung von Hormonen, am reibungslosten Funktionieren des Stoffwechsels und an der Stärkung des Immunsystems beteiligt. Ebenso fungieren sie als Baumaterial für unsere Zellen, d.h. der Körper bildet mit ihrer Hilfe neue Zellen oder repariert sie.

Bedarfsdeckung und Resorption
Algen, Moose und Farne verfügen über hohe Konzentrationen an Omega-3-Fettsäuren. Im Meer freilebende Kaltwasserfische wie Lachs, Hering, Makrele oder Thunfisch nehmen Algen über die Nahrungskette auf und sind deshalb besonders reich an Omega-3-Fettsäuren. Auch freilebendes Wild, das sich von Omega-3-Fettsäure-haltigen Moosen und Farnen ernährt, hat einen hohen Anteil.

Auch verschiedene Pflanzenöle dienen als Quelle für Omega-3-Fettsäuren. Der Körper muss sie umwandeln, um sie nutzen zu können. Die günstigste Quelle dafür ist das Leinöl mit einem Gehalt von 71 %. Auch Hanföl (ca. 17 %), Walnussöl (ca. 13 %) und Rapsöl (ca. 9 %) enthalten hohe Anteile und sind zu empfehlen.

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Nicht zu vergessen sind Walnüsse (ca. 7,5 %) und geschrotete Lein- (ca. 22 %) oder Chiasamen (ca. 18 %), die als wertvolle Lieferanten die tägliche Nahrung aufwerten.

Empfohlene Aufnahmemenge
Die D-A-CH-Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung geben für die Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren bei einem gesunden Erwachsenen einen Schätzwert von 0,5 Prozent der täglichen Nahrungsenergie an. Dies entspricht 1,3 Gramm pro Tag bei einer durchschnittlichen Energiezufuhr von 2.400 kcal.

Bislang wurden allerdings bei COPD keine konkreten Zufuhrempfehlungen ausgesprochen.

Die wertvollen Fettsäuren gelten allgemein als gut verträglich, dennoch legen einige Studien nahe, dass eine Überdosierung nicht nur keinen Nutzen bringt, sondern sich möglicherweise negativ auf den LDL-Cholesterinspiegel auswirken kann. Es ist wie mit vielen Dingen im Leben, es ist gesünder, maßvoll mit ihnen umzugehen!


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Autorinnen

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Britta Ziebarth, MSc
Ökotrophologin & Ernährungswissenschaftlerin
Nordseeklinik Westfalen, Wyk auf Föhr
www.Nordseeklinik.online

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Roxana J. Jochheim
Direktionsassistentin, Köchin
Studentin BSc „Ernährungstherapie“
Nordseeklinik Westfalen

Bildnachweis:
Nordseeklinik Westfalen
Björn Wylezich, euthymia – AdobeStock


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Der Beitrag wurde in der Winterausgabe 2019 der Patienten-Bibliothek – Atemwege und Lunge veröffentlicht.

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