Lungenfibrose

Idiopathische Lungenfibrose

Bis heute sind mehr als hundert verschiedene Ursachen bekannt, die eine Lungenfibrose auslösen können. Ursache können z. B. anorganische Stäube wie Asbest und Quarz- bzw. Silikatstaub sein, die mit der Atemluft in die Lungen gelangen, oder auch schädliche Gase und Dämpfe.

Bei einer anderen Form, der exogen allergischen Alveolitis, sind organische Stäube die Ursache. Wie der Krankheitsname bereits sagt, rufen diese Stäube eine allergische Entzündung in den Lungenbläschen hervor. Auch bestimmte Grunderkrankungen, insbesondere aus dem rheumatischen Formenkreis (z.B. Gelenkrheumatismus oder Sklerodermie) können eine Lungenfibrose auslösen.

Etwa die Hälfte aller Betroffenen leidet an der sogenannten idiopathischen Form. Das bedeutet, dass sich ihre Erkrankung nicht auf eine bestimmte erkenn- und nachweisbare Ursache zurückführen lässt.

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Die genauen Prozesse, die hinter einer Lungenfibrose stehen, sind sehr komplex und noch nicht im Detail verstanden. Man weiß, dass die hoch differenzierten Deckzellen in den feinen Lungenbläschen absterben und nicht ersetzt werden. Und Wachstumsfaktoren zu einer Vermehrung der Zellen des Bindegewebes und zu gesteigerter Bildung von Kollagenfasern führen.

Diese grundlegenden Vorgänge der Wundheilung laufen bei Menschen mit idiopathischer Lungenfibrose unkontrolliert und krankhaft ab, wodurch das funktionsfähige Lungengewebe durch „minderwertiges“ Narbengewebe ersetzt wird.


Mehr Informationen rund um das Krankheitsbild Lungenfibrose finden Sie hier:
Lungeninformationsdienst –  Lungenfibrose 


Aktuelle Forschungsergebnisse zur idiopathischen Lungenfibrose

Eine Behandlung mit Pentraxin-2 kann bei Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose (IPF) den Rückgang der Lungenfunktion verlangsamen. Das zeigen die Ergebnisse zweier Studien, aus den Fachzeitschriften „JAMA“ und „The Lancet Respiratory Medicine“. Auch den 6-Minuten-Gehtest beeinflusst die Therapie positiv.

Pentraxin-2 ist ein körpereigener Stoff, der verhindert, dass sich Vorgängerzellen zu sogenannten Fibrozyten entwickeln. Dieser Zelltyp steht im Verdacht für die krankhaften Gewebsveränderungen bei IPF eine Rolle zu spielen.


Lesen Sie beim Lungeninformationsdienst mehr zu den Studienergebnissen: Idiopathische Lungenfibrose: Behandlung mit Pentraxin-2


Rubrik:
Ein Beitrag aus der kontinuierlichen Rubrik „Lungenforschung aktuell“ des Lungeninformationsdienstes des Helmholtz Zentrums München in der Fachzeitschrift Patienten-Bibliothek – Atemwege und Lunge. Text/Redaktion durch das Redaktionsteam des Lungeninformationsdienstes.

Bildnachweise:
Lungeninformationsdienst
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Dieser Beitrag wurde in der Winterausgabe 2019 der Patienten-Bibliothek.de

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