Management von Atemwegsinfektionen

Eine gesunde Lungenflora

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Im Gespräch mit Kongresspräsident Professor Dr. Gernot Rohde, Leiter des Schwerpunktes Pneumologie/Allergologie der Medizinischen Klinik 1, Universitätsklinikum Frankfurt, Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie, Allergologie, Infektiologie und Schlafmedizin, erfahren wir mehr über aktuell in der Diskussion befindliche Themen – in Anlehnung an den nächsten wissenschaftlichen Pneumologiekongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP).

In einer kleinen Serie haben wir in dieser Woche täglich jeweils eine aktuelle Fragestellung veröffentlicht, die von Professor Rohde beantwortet wurde. Erfahren Sie mehr in den vorangegangenen Beiträgen.

Ein weiteres Symposium befasst sich mit den Fortschritten in Verständnis und Management von Atemwegsinfektionen. Als Atemwegsinfektion wird eine durch Krankheitserreger ausgelöste Entzündung bezeichnet. Welche Entwicklungen werden diskutiert?

Dieses Symposium liegt mir als Infektiologe ganz besonders am Herzen, zumal es sich um mein Hauptforschungsgebiet handelt. 

Während in der Vergangenheit angenommen wurde, dass die Lunge ein steriles Organ ist, wissen wir heute, dass zu einer gesunden Lunge auch eine bakterielle Flora gehört. Bei chronischen Lungenerkrankungen ist diese gesunde Flora jedoch oftmals gestört und es kann sogar zu Überwucherungen mit schädlichen Bakterien kommen.

Experimentelle Forschungen des Universitätsklinikums Frankfurt beschäftigen sich mit den Fragen,  wie eine schädliche Bakterienbesiedelung die Abwehrkräfte des Lungenepithels in den Atemwegen beeinflusst und wie das Risiko für virale Atemwegsinfektionen reduziert werden kann. Nach konkreten medikamentösen Lösungen wird derzeit im Einsatz von Interferon geforscht. Interferone sind Proteine, die eine immunstimulierende, vor allem antivirale Wirkung entfalten.

Stoffwechselprodukte, die sich aufgrund von viralen oder bakteriellen Infektionen entwickeln, werden vor allen Dingen über die Leber abgebaut. Lebererkrankungen können das Risiko für einen schwereren Verlauf einer viralen Infektion erhöhen. Mit den Einflüssen und Zusammenhängen zwischen Lunge und Leber befasst sich eine weitere Forschungsarbeit.

Hier finden Sie mehr zum nächsten Pneumologiekongress.
Aktuelle Informationen finden Sie auch auf den Seiten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP).


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Der Gesamtbeitrag wurde in der Frühjahrsausgabe 2020 der Patienten-Bibliothek – Atemwege und Lunge veröffentlicht.

Bildnachweis:
Professor Dr. Gernot Rohde
psdesign – Fotolia.com

Interview/Text:
Sabine Habicht, Redaktionsleitung Patienten-Bibliothek


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