Inhalationstherapie

Eine personalisierte Therapie

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Im Gespräch mit Kongresspräsident Professor Dr. Gernot Rohde, Leiter des Schwerpunktes Pneumologie/Allergologie der Medizinischen Klinik 1, Universitätsklinikum Frankfurt, Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie, Allergologie, Infektiologie und Schlafmedizin, erfahren wir mehr über aktuell in der Diskussion befindliche Themen – in Anlehnung an den nächsten wissenschaftlichen Pneumologiekongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP).

In einer kleinen Serie veröffentlichen wir täglich jeweils eine aktuelle Fragestellung, beantwortet von Professor Rohde. Morgen erfahren Sie mehr über „Atemwegsinfektionen“.

Inhalationstherapie persönlich und präzise. Ein gleichnamiges Symposium ist den Herausforderungen der am häufigsten eingesetzten medikamentösen Darreichungsform in der Pneumologie gewidmet. Welche Lösungswege und neuen Ansätze sind zu erwarten bzw. werden diskutiert?

Die Inhalationstherapie ist ein Schwerpunktthema des Kongresses. Neben dem Symposium finden daher mehrere Weiterbildungen sowie zusätzlich ein Postgraduiertenkurs statt, an dem nicht nur Ärzte, sondern auch Arzthelferinnen, Atemtherapeuten etc. teilnehmen können. 

Eine Inhalationstherapie bedeutet immer auch eine personalisierte Therapie, denn jeder Mensch ist anders, atmet anders und verfügt über eine andere Kapazität beim Einatmen. Ein Patient mit einem Lungenemphysem verfügt beispielsweise aufgrund der Überblähung seiner Lunge über eine geringere Einatemkapazität.

Individuelle Aspekte eines jeden Patienten sind bei der Verordnung zu berücksichtigen. Um den Anforderungen gerecht zu werden, steht eine Vielzahl an unterschiedlichen Inhalationsgeräten (Devices) und Wirkstoffen/Wirkstoffkombinationen zur Verfügung.

Einige Weiterentwicklungen der Inhalationstherapie werden in Leipzig diskutiert. Beispielsweise zählt hierzu eine Wirkstoffkombination, die sog. Aerodynamische Partikel verwendet. Durch eine geringe Dichte, gewellte Oberfläche und spezifische Nanostruktur der Trägerpartikel „verschmelzen“ die darin enthaltenen Substanzen quasi mit der Schleimhaut und ermöglichen eine höhere Wirkstoffdeposition in der Lunge.

Auch telemedizinische Aspekte sind Teil des Symposiums. Wobei es nicht nur um Inhalatoren mit einem integrierten Zählwerk zur Dokumentation der Inhalationshübe geht, sondern zudem um sog. Intelligente Lösungen, die nachvollziehbar werden lassen, wie viel Wirkstoff tatsächlich in einer Lunge ankommt.

Diese Technik kann bei einem Asthma beispielsweise unmittelbar darüber Auskunft geben, ob eine Therapie möglicherweise intensiviert werden muss.

Die Patientenschulung und ein besseres Verständnis hinsichtlich der Fehlerquellen liegen ebenfalls im Fokus der Veranstaltung.


Hier finden Sie mehr zum nächsten Pneumologiekongress.
Aktuelle Informationen finden Sie auch auf den Seiten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP).


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Der Gesamtbeitrag wurde in der Frühjahrsausgabe 2020 der Patienten-Bibliothek – Atemwege und Lunge veröffentlicht.

Bildnachweis:
Goffkein – AdobeStock
Professor Dr. Gernot Rohde

Interview/Text:
Sabine Habicht, Redaktionsleitung Patienten-Bibliothek



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