Pneumologie – persönlich und präzise

Präzise diagnostische Tiefe

Rohde_Gernot-cu-732x1024 Pneumologie - persönlich und präzise

Im Gespräch mit Kongresspräsident Professor Dr. Gernot Rohde, Leiter des Schwerpunktes Pneumologie/Allergologie der Medizinischen Klinik 1, Universitätsklinikum Frankfurt, Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie, Allergologie, Infektiologie und Schlafmedizin, erfahren wir mehr über aktuell in der Diskussion befindliche Themen – in Anlehnung an den nächsten wissenschaftlichen Pneumologiekongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP).

Der Kongress wird unter dem Motto „Pneumologie – persönlich und präzise“ stehen.

In einer kleinen Serie veröffentlichen wir ab jetzt täglich jeweils eine aktuelle Fragestellung, beantwortet von Professor Rohde. Morgen erfahren Sie mehr über „Kommunikation und Kooperation zwischen Arzt und Patient“.

Was verbinden Sie mit den Begriffen „persönlich“ und „präzise“?

Im Zentrum all unserer Bemühungen steht natürlich immer der Patient, der Kontext des Tagungsmottos „Pneumologie – persönlich und präzise“  verdeutlicht dies noch einmal mehr.

Viele Jahrzehnte haben wir in der Medizin den Ansatz verfolgt, Patienten mit bestimmten, klinisch vorliegenden Charakteristika einer entsprechend definierte Erkrankungsgruppe zuzuordnen. Molekularbiologische Erkenntnisse des Genoms (Gesamtheit der genetischen Informationen einer Zelle) ermöglichen heute das Erkennen einer größeren Vielfalt. So wissen wir beispielsweise, dass Untergruppierungen und ebenso Überlappungen von Krankheitsbildern vorliegen können.

Dieses Wissen lässt eine deutlich größere Individualität entstehen und ermöglicht neue präzisere Therapieansätze, was z. B. bei Asthma und auch COPD zunehmend zum Tragen kommt. Stärkere Individualität bedeutet allerdings auch mehr diagnostische Tiefe, um den einzelnen Patienten in seiner ganzen Individualität erkennen zu können.   

Deutschland ist bereits Vorreiter einer komplexen Betrachtung des Patienten aufgrund der Weiterbildung pneumologischer Fachärzte in der Inneren Medizin. In anderen europäischen Ländern fokussiert man sich hingegen oft nur auf die Lunge.

Der Blickwinkel des  „internistischen Auges“ ermöglicht ein besseres Erkennen von Zusammenhängen zwischen Grund- und Begleiterkrankungen, wie beispielsweise bei einer COPD ein häufigeres Auftretenden von koronaren Herzerkrankungen oder ein erhöhtes Herzinfarktrisiko bei akuten Verschlechterungen.

Diese Komplexität der Erkrankungen gilt es, immer mehr zu begreifen, auf individueller Patientenebene zu erkennen und adäquat zu behandeln.

Hier finden Sie mehr zum nächsten Pneumologiekongress.
Aktuelle Informationen finden Sie auch auf den Seiten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP).


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Den Gesamtbeitrag finden Sie in der Frühjahrsausgabe 2020 der Patienten-Bibliothek – Atemwege und Lunge.


Bildnachweis:
JPC-PROD – Fotolia.com
Professor Dr. Gernot Rohde

Interview/Text:
Sabine Habicht, Redaktionsleitung Patienten-Bibliothek


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