Artikel aus der Zeitschrift Patienten-Bibliothek / COPD in Deutschland – Winter 2017
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Sind Sie fit in Fragen zu COPD, Lungenemphysem…?
Frage 1: Was bedeutet „Überblähung“ bei COPD
a) Überblähung bezeichnet das Gefühl der Atemnot, das bei Belastung auftritt
b) Übermäßige Bildung von Verdauungsgasen im Darm
c) Ein vermehrter Luftgehalt in der Lunge
Frage 2: Wozu dient die Atemtechnik der Lippenbremse?
a) Diese Atemtechnik nutzt man zur Entspannung und Medikation
b) Diese Atemtechnik erhöht den Atemwiderstand beim Ausatmen und verhindert so Atemnot, die durch das Zusammenfallen der Lunge entsteht
c) Die Lippenbremse ist eine Übung, mit der die Atemmuskeln gestärkt und trainiert werden
Frage 3: Was ist der Kutschersitz?
a) Ein Hilfsmittel, mit dem man im Sitzen duschen kann
b) Eine Sportübung, die die Muskeln im Oberkörper kräftigt
c) Eine Körperhaltung, die das Atmen erleichtert
Frage 4: Ist die Atemmuskulatur (Zwerchfell) quergestreift oder glatt?
a) quergestreift
b) glatt
Frage 5: Dürfen COPD-Patienten Sport machen?
a) Nein, sie sollten alle Belastungen der Lunge möglichst vermeiden
b) Ja, sie sollten sogar möglichst viel und intensiv bewegen, um ihre körperliche Belastbarkeit zu erhalten
c) Ja, sie sollten regelmäßig Sport machen. Art und Umfang müssen aber an die Krankheit und körperliche Fitness angepasst werden
Frage 6: Was ist ein PEP-Gerät?
a) Ein Inhalator für bronchienerweiternde Medikamente
b) Ein Gerät zur Physiotherapie der Atemwege
c) Ein Gerät zur Langzeit-Sauerstoffversorgung
Frage 7: Herr Wolfgang M. ist COPD-Patient. Er ist sehr schlank, fast untergewichtig. Er leidet häufig unter Atemnot und trockenem Reizhusten. Welchem Patienten-Typus entspricht er?
a) Blue Bloater
b) Pink Puffer
Frage 8: Wie wirkt sich Untergewicht auf den Verlauf einer COPD-Erkrankung aus?
a) Je niedriger das Gewicht, desto besser sind Krankheitsverlauf und Lebenserwartung
b) Das Gewicht hat keinen Einfluss auf den Krankheitsverlauf
c) Ein zu niedriges Gewicht ist mit schlechterem Verlauf und geringen Lebenserwartung verbunden
Frage 9: Wie kann man die Muskelmasse bei COPD erhalten?
a) Durch Ausdauer- und Kraftsport, verbunden mit ausgewogener Ernährung
b) Durch Schonung und Vermeiden von Belastungen
c) Durch Medikamente mit muskelaufbauenden Wirkstoffen
Der Fragebogen wurde in der Winterausgabe 2017 der Patienten-Bibliothek – Atemwege und Lunge veröffentlicht.
Haben Sie es gewusst?
Antwort 1: Ein vermehrter Luftgehalt in der Lunge
Bei Patienten mit COPD werden die Lungenbläschen im Krankheitsverlauf durch die chronische Entzündung geschädigt. Verbrauchte Luft kann nicht mehr richtig abgeatmet werden. Dies führt zu einem Aufblähen der Lunge. Die Folge: Die Lunge wird durch den Luftgehalt immer größer, aber ihre Funktion immer schlechter. Atemnot tritt auf.
Antwort 2: Diese Atemtechnik erhöht den Atemwiderstand beim Ausatmen und verhindert so Atemnot, die durch das Zusammenfallen der Lunge entsteht
Bei der Lippenbremse wird durch die aufeinander liegenden Lippen ausgeatmet. Dadurch erhöht sich der Druck in der Lunge. Dieser Druck hält die Lungenwege bis in ihre kleinsten Verzweigungen hinein offen. So wird verhindert, dass die Lunge zusammenfällt und Atemnot auftritt.
Antwort 3: Eine Körperhaltung, die das Atmen erleichtert
Der Kutschersitz gehört zu den sogenannten atemerleichternden Haltungen. Er bewirkt eine Dehnung des Brustkorbes und bringt Erleichterung bei einer Überblähung der Lunge oder Atemnot. Auch das Abhusten von Sekret fällt im Kutschersitz manchmal leichter.
Antwort 4: quergestreift
Es gibt zwei Arten von Muskeln in unserem Körper: Die glatte Muskulatur findet man zum Beispiel im Darm. Wir können sie nicht bewusst anspannen. Zu den quergestreiften Muskeln gehören die Skelettmuskeln und auch das Zwerchfell. Sie lassen sich bewusst anspannen und deshalb auch durch Übungen stärken.
Antwort 5: Ja, sie sollten regelmäßig Sport machen. Art und Umfang müssen aber and die Krankheit und körperliche Fitness angepasst werden.
Regelmäßiger Sport und Bewegung erhöht maßgeblich die Lebensqualität und auch die Lebenserwartung bei COPD. Wichtig ist aber immer, die Art und den Umfang des Sports zusammen mit einem Arzt oder Physiotherapeuten an den Schweregrad der Erkrankung und an die individuellen körperlichen Voraussetzungen anzupassen.
Antwort 6: Ein Gerät zur Physiotherapie der Atemwege
PEP steht für Positive Expiratory Pressure (deutsch: positiver Ausatem-Druck). Ein PEP-Gerät dient zur Physiotherapie, zum Beispiel bei COPD. Durch das Ausatmen gegen einen Widerstand können die Atemmuskeln trainiert, die Atemwege erweitert und festsitzender Schleim gelockert werden. So wird auch Entzündungen und Infektionen entgegen gewirkt.
Antwort 7: Pink Puffer
Pink Puffer sind oft untergewichtig, leiden unter Überblähungen der Lunge mit Atemnot und haben häufig trockenen Husten. Im Gegensatz dazu sind Blue Bloater eher übergewichtig. Typisch für Blue Bloater ist verschleimter Husten, Auswurf und bei fortgeschrittener Erkrankung die Zyanose (Blaufärbung) von Lippen oder Haut. Oft sind die Grenzen zwischen beiden Typen jedoch fließend.
Antwort 8: Ein zu niedriges Gewicht ist mit schlechterem Verlauf und Lebenserwartung verbunden.
Die Überlebensrate bei COPD / Lungenemphysem hängt eng mit dem Gewicht zusammen, wobei besonders das Untergewicht sehr eng mit einer schlechten Prognose verknüpft ist, während Übergewicht eher zu sekundären Problemen führt (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafapnoe, d.h. periodische Atemstörungen, Atemstillstände während des Schlafes).
Antwort 9: Durch Ausdauer- und Kraftsport, verbunden mit ausgewogener Ernährung
Bei COPD kommt es im Laufe der Erkrankung oft zu einem Abbau von Muskelmasse. Wichtig ist regelmäßiger Sport oder eine Bewegungstherapie. Unterstützend kann die Ernährung helfen, Muskeln aufzubauen (eiweißreich, mit ausreichend Mineralstoffen und Vitaminen).
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