Hilfsmittel
Wie Dr. Uso Walter bereits im ersten Teil der Reihe „Obere Atemwege“ in der Herbstausgabe (siehe www.Patienten-Bibliothek.de) formulierte, muss die Schleimhaut der oberen Atemwege gepflegt und geschützt werden, um ihren vielfältigen Funktionen gerecht werden zu können.
Unter einer Rhinitis – einem Schnupfen – versteht man im engeren Sinne die entzündliche Veränderung der Nasenschleimhaut. Eine Sinusitis – eine Nasennebenhöhlenentzündung – ist eine gleichartige Veränderung der Schleimhaut in den Nasennebenhöhlen. Beide Entzündungen können in unterschiedlichen Formen auftreten.
Eine chronische Rhinosinusitis – also die gleichzeitige Entzündung der Nasenschleimhaut und der Nasennebenhöhlen – ist eine häufige und wenig beachtete chronisch entzündliche Erkrankung. Die Häufigkeit (Prävalenz) steigt mit zunehmendem Alter an und ist höher bei Personen mit Asthma, COPD, Allergien und bei Frauen. Die chronische Rhinosinusitis (CRS) geht einher mit deutlicher Verminderung der Lebensqualität, der Schlafqualität und der alltäglichen Produktivität.
Eine akute Rhinosinusitis (ARS) wird mit einem zeitlichen Verlauf der Beschwerden ≤ 12 Wochen definiert. Als eine rezidivierende akute Rhinosinusitis werden wiederkehrende Episoden einer ARS verstanden, die mindestens viermal innerhalb von 12 Monaten auftreten, wobei zwischen den Episoden die Beschwerden vollständig abklingen. Die chronische Rhinosinusitis wird als eine Erkrankung definiert, bei der die Beschwerden länger als 12 Wochen andauern.
Typische Symptome sind Nasenatmungsbehinderung, Verschleimung, Gesichtsschmerz, Riechstörung, in manchen Fällen auch Fieber und Kopfschmerzen.
Quelle: Leitlinie Rhinosinusitis, S2k-Leitlinie 04/2017 – www.awmf.org, Revision geplant 2022
Ursachen länger andauernder chronischer oder immer wieder kehrender Schnupfen und Nasennebenhöhlenentzündungen sollten unbedingt vom HNO-Facharzt abgeklärt werden.
Hilfsmittel
Um eine Austrocknung der Schleimhaut zu vermeiden, helfen oft bereits Hausmittel wie Salzwassersprays mit physiologischer Kochsalzlösung (Salzgehalt 0,9 %) oder hypertoner Kochsalzlösung (z. B. Meersalz). Auch die Flüssigkeitszufuhr insgesamt spielt eine wichtige Rolle.
Bei chronischen oder immer wiederkehrenden Entzündungen der Nase und Nasennebenhöhlen können spezielle nasale Inhalationssysteme helfen, die Behandlung zu unterstützen und sogar dazu beitragen Operationen zu vermeiden.
Nachfolgend stellen wir Ihnen zwei Beispiele von Hilfsmitteln vor. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt über die Therapiemöglichkeiten:
Pureneb Aerosonic+
Das Inhalationssystem Pureneb Aerosonic+ wurde speziell für die Behandlung der oberen Atemwege entwickelt. Es ist zur Verabreichung von Antibiotika, Kortikoiden, Mukolytika sowie Kochsalz bzw. Sole geeignet. In dem Sonic-Betriebsmodus wird bei Inhalation durch die Nase zur besseren Wirkstoffverteilung das Aerosol mit Schallvibration von 100 Hz moduliert. Durch diese besondere Technologie wird das Eindringen von Medikamenten oder Kochsalzlösung in die Nasennebenhöhlen optimiert. In einem zweiten Modus ermöglicht das System zudem auch die klassische Vernebelung für die Aerosoltherapie der unteren Atemwege.
RC-Cornet PLUS NASAL
Das RC-Cornet PLUS NASAL Starter-Set ist für Patienten mit chronischer Schleimbildung im Nasen-Rachenraum. Die Kombination von Inhalation und Atemtherapie ermöglicht es, festsitzendes Sekret in den Nebenhöhlen der Nase zu lösen.
Bildnachweis:
HNOnet NRW – www.hnonet.de
Oxycare
Cegla
Dieser Beitrag wurde in der Winterausgabe 2020 der Patienten-Bibliothek – Atemwege und Lunge veröffentlicht.