Apps für die Lunge

…in Zeiten von Smartphone und Tablet

Smartphones und Tablets haben längst Einzug in unseren Alltag gehalten. Auch im Bereich Gesundheit finden sich inzwischen spezielle Anwendungsprogramme in Form von Apps in unüberschaubarer Vielfalt.

Nachfolgend finden Sie einige aktuelle Entwicklungen, die den Einsatz von Apps bei Lungenerkrankungen betreffen.

Erster Sauerstoffkonzentrator mit App

Wie lange kann ich noch unterwegs sein? Wie ist die verbleibende Akku-Laufzeit? Diese Fragen lassen sich mit einem Blick auf die Piccolo O2-App (für Android und iOS) für die neuen Modelle des mobilen Sauerstoffkonzentrators Invacare® Platinum TM Mobile klären.

Per Bluetooth-Dongle, ein Zubehör, welches einfach in den Konzentrator gesteckt wird, entsteht die Verbindung zwischen Sauerstoffkonzentrator und Smartphone. Über die App hat der Nutzer außerdem direkten Zugriff zu Bedienungsanleitung, Lifestyle-Communities und Video-Tutorials. Auf Wunsch können Daten auch vom Fachhändler abgerufen werden, um eine zeit- und kostensparende Ferndiagnose durchzuführen und individuelle Hilfestellungen zu geben.

Quelle: www.invacare.de, Presseinformation März 2019

www.appcheck.de

Bei der Anzahl von mehr als 100.000 Apps in den Kategorien „Gesundheit und Fitness“ und „Medizin“ ist es für interessierte Nutzer schwierig, den Überblick zu behalten, formuliert AppCheck.

Ziel von AppCheck ist es, eine Informationsplattform für gesundheitsbezogene Apps aufzubauen. Das Unternehmen möchte Anwender dabei unterstützen, den Mehrwert und eventuelle Risiken einer Anwendung für sich persönlich besser einschätzen zu können.

AppCheck ist als ein Angebot der ZTG GmbH (Zentrum für Telematik und Telemedizin) in die vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Landesinitiative eGesundheit.nrw eingebunden.

Aktuell finden Sie auf der Internetplattform die bisher von DiaDigital (Diabetes-Apps) und die von PneumoDigital (Pneumologie-/Lungen Apps) zertifizierten Apps.

Quelle: www.appcheck.de, Abruf 28. Mai 2019

www.pneumodigital.de

Das ZTG (siehe oben) hat gemeinsam mit der Deutschen Atemwegsliga e.V. sowie Patientenorganisationen einen Kriterienkatalog und Bewertungsprozess entwickelt, um Apps zu prüfen und zu zertifizieren.

Die Vergabe des Siegels setzt voraus, dass der App-Hersteller zunächst eine Selbstauskunft ausfüllt und damit seine App ausführlich in einem festgelegten Schema beschreibt. Im nächsten Schritt nimmt die ZTG eine technische Überprüfung vor und erstellt einen Bericht. In einer anschließenden, vierwöchigen Testphase haben registrierte Nutzer – z. B. Patienten, Angehörige, Ärzte und Fachberufe – die Möglichkeit, die App aus ihrer individuellen Perspektive zu bewerten und den dazugehörigen Fragebogen auf der Webseite zu beantworten. Nach Ablauf der Testphase ordnet die Testgruppe die Ergebnisse ein, klärt ggf. noch offene Fragen und vergibt anschließend bei Erfüllung der wichtigsten Kriterien das Siegel. Gibt es noch Verbesserungsbedarf aus Sicht der Tester, wird der Hersteller kontaktiert und hat die Möglichkeit nachzubessern.

Negative Bewertungen einer App werden nicht veröffentlicht. Der Hersteller kann sich um das jeweilige Siegel bewerten oder interessierte App-Nutzer schlagen eine App vor und PneumoDigital fragt beim Hersteller nach, ob Interesse an einer Zertifizierung besteht. Die Zertifizierung ist (derzeit) kostenfrei.

Bisher von PneumoDigital geprüft wurden:

  • Therakey (Bereich „COPD“), ein Onlineportal für Patienten und Angehörige der Firma Berlin-Chemie
  • myAir, eine kostenlose App der Firma ResMed, die Patienten helfen soll ihre Schlafapnoe-Therapie zu überwachen

Weitere Informationen finden Sie auf www.atemwegsliga.de/pneumo-digital-apps.html

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Quellen: www.appcheck.de und www.pneumodigital.de, Abruf 28. Mai 2019


Datenschutz und Datensicherheit

Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt (Quelle vom 08.01.2019) bei der Verwendung von Apps:

  • Nutzen Sie zum Download von Apps nur die offiziellen Stores Ihres Betriebssystems oder Smartphone-Herstellers (z.B. App-Store von Apple oder Play Store von Google).
  • Beschränken Sie so weit wie möglich die Berechtigungen der Apps. Das geht über die Einstellungen Ihres Smartphones oder Tablets. Bei Android zum Beispiel heißt der entsprechende Menüpunkt „Apps“. Erlauben Sie nur Zugriffe, die für die Nutzung eines Dienstes erforderlich sind.
  • Schalten Sie bei mobilen Geräten die allgemeine Ortungsfunktion, WLAN und Bluetooth grundsätzlich aus, wenn Sie die Funktionen nicht benötigen.

Siehe auch www.verbraucherzentrale.nrw.


Redaktion:
Sabine Habicht, Redaktionsleitung Patienten Bibliothek

Bildnachweis:
Phattmann – Fotolia.com
Invacare
Dt. Atemwegsliga e.V.


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Der Beitrag wurde in der Sommerausgabe 2019 der Patienten-Bibliothek Atemwege und Lunge veröffentlicht.

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